Die Stadt Gelsenkirchen ist in königsblau dekoriert, Tausende gut gelaunte Fans bereiten sich seit Stunden auf den Anpfiff vor - und in der Veltins-Arena: Die Eurofighter, die vor 25 Jahren den Uefa-Pokal gewannen, wollen beim vierten Bundesliga-Aufstieg des FC Schalke 04 dabei sein. Die Königsblauen benötigen einen Sieg gegen den Mitkonkurrenten FC St. Pauli (20.30 Uhr/Sport 1 und Sky), dann können sie feiern.
Die Aufstellungen
Schalke: Fraisl - Vindheim, Itakura, Kaminski - Latza, Flick - Churlinov, Drexler - Bülter, Terodde. Trainer: Büskens
St. Pauli: Smarsch – Zander, Beifus, Medic, Paqarada – Aremu, Irvine, Hartel – Benatelli – Matanovic, Kyereh. Trainer: Schultz
Die Euphorie ist grenzenlos, Sportdirektor Rouven Schröder sprach vor dem Spiel davon, diese Emotionalität "extern zuzulassen, intern aber sachlich zu bleiben." Immer wieder betonte Schröder: "Wir haben noch nichts erreicht." Dennoch: Auch der Verein heizte am Spieltag noch etwas an, postete in den sozialen Netzwerken ein Video mit den aufregendsten Bildern und spektakulärsten Toren der Saison. "Saisonfinale. Gemeinsam.", schrieben die Schalker dazu.
Die personellen Voraussetzungen waren während der Woche höchst unterschiedlich: Während S04-Trainer Mike Büskens von einem "vollen Trainingskader" berichtete - allein der seit Wochen verletzte Dong-gyeon Lee (Fußbruch) fehlte - konnten sich die Kiezkicker nur in Mini-Besetzung vorbereiten. Zehn Profis fehlten vorübergehend wegen einer Corona-Erkrankung. Zusätzlich ist St. Pauli, nach 17 Spieltagen noch Herbstmeister, auch mental gebeutelt: Der Klub hat einen eigentlich beruhigenden Vorsprung verspielt.
Mike Büskens hatte einige knifflige Entscheidungen zu treffen. Und überraschend verzichtet der Coach im Mittelfeld auf Rodrigo Zalazar. Dafür rückt Dominick Drexler (zuletzt gelbgesperrt) in die Startelf. Erfreulich aus Schalker Sicht: Thomas Ouwejan ist rechtzeitig fit. Der Linksverteidiger startet gegen St. Pauli. Dafür muss Kerim Calhanoglu auf die Bank.
Trotz der Sorgen während der Woche tritt St. Pauli mit einer namhaften Mannschaft an - einige Spieler konnten sich rechtzeitig zum Topspiel freitesten. Bitter: Der beste Torschütze und auf Schalke gut bekannte Guido Burgstaller (18 Treffer) fehlt - Muskelfaserriss.